Am Samstag – 24.06.2017 – hatten wir das Vergnügen, in Brig am Eidgenössischem Jodlerfest ein Hauch Freiburger Jodlerkönnen mit einzubringen. Wir hatten die Gelegenheit, als eines der wenigen Kinderjodlerchöre ein Lied vorzutragen und verbrachten einen musikerfüllten Tag zusammen in Brig.
Die Anreise
Es begann schon früh morgens, als ich um 06:00 Uhr (meines Erachtens viel zu früh für einen Samstag Morgen) aufstand um mich bereit zu machen. Man durfte ja nicht den Zug verpassen, der uns nach Brig brachte. Um 07:15 Uhr fuhren wir dann hier in Im Fang los über den kurvenreichen Jaunpass bis nach Boltigen. Da traf man dann auch auf die Anderen die auch schon voller Vorfreude, teils auch Nervosität, sich auf den Tag vorbereiteten. Im ersten Zug der von Boltigen nach Spiez fuhr, hatte man erstmals Zeit, Gedanken auszutauschen. Ich persönlich war nicht sehr nervös, aber das sollte dann auch später noch kommen. In Spiez angekommen hatten wir die erste Pause von 45 min, da wir auf die nächste Verbindung nach Brig warten mussten. Diese war, wie wir dann auch schnell feststellten, ziemlich überfüllt und wir konnten trotz Reservierung nicht alle einen Sitzplatz ergattern. Einige setzten sich auf die Treppe und fingen direkt mit dem Einsing-Programm an. Fröhlich sangen wir auch schon die ersten Lieder. In Brig hätte man dann austeigen müssen, aber wir konnten doch nicht einfach mitten im Lied aufhören, also erklang die letzte Strophe noch auf dem Bahnsteig vom Brigerbahnhof. Erst als der letzte Ton ausgeklungen war, bemerkte man, was für eine gigantische Menschenmasse an einem vorbei zog. Wir bewegten uns dann erstmal ein bisschen Raus aus dem Getümmel damit kein Kind ins“Verlüsch chunt“ Nachdem wir neu sortiert waren, begaben wir uns dann auf die Suche nach dem Lokal H, in welchem wir unser Vortrag hallten sollten. Dies war ebenfalls ein kleines Abenteuer. Als dann die falschen Wege umgangen und die Mauern überwunden waren, fanden wir dann auch schlussendlich das Lokal im Kollegium. Da wir noch ausreichend Zeit hatten bis zum bevorstehendem Vorsingen, brachen dann viele Familien selber auf, um sich zu verpflegen und fanden sich dann wieder, an der vereinbarten Zeit vor dem Lokal H wieder.
Der Vortrag
Wir haben lange am Lied „Es treichlet Hei zue“ von Alphonse Guggler gearbeitet und hofften, dass uns am Jodlerfest in Brig eine gute Variante gelingen wird. Als wir dann vor dem Lokal standen und der Auftritt schon bald bevorstand, breitete sich doch die Nervosität aus. Man hatte ja schließlich nur diesen einen Versuch um die Jury zu überzeugen. Natürlich wollte man eine gute Bewertung bekommen, aber schlussendlich geht es dann doch ums zusammen singen und Spaß haben. Wir hatten Zeit, in einem Raum einzu-singen und unser Dirigent Röbi ging mit uns nochmal das Lied durch. Dann stand uns der grosse Moment bevor. Wir standen draussen vor der Türe und warteten um rein laufen zu dürfen. Eine Handbewegung – es ging los. Wir stellten uns wie gewohnt auf der Bühne auf und musterten wohl erst mal den Saal, in dem wir uns befanden und analysierten die Menschenmenge. Hier und da blitzte ein bekanntes Gesicht auf. Dann nahmen wir den Ton ab und konzentrierten uns auf das Lied. Es war dann doch schneller vorbei als erwartet und ehe man sich versah stand man schon wieder draussen vor der Türe und klatschte die Gespänli ab. Im grossen und ganzen waren wir zufrieden mit unserem Vortrag und waren doch froh dass wir das jetzt hinter uns gebracht haben.
Strassenkonzerte
Nach dem Vortrag konnten wir uns alle Frei in Brig bewegen. Was ich faszinierend fand waren die ganzen Strassenkonzerte. In jeder freien Ecke (Vorzugsweise im Schatten) stellte sich ein Jodlerchor auf und fing an zu frohlocken. Wohin man auch ging, überall wurde man mit einem fröhlichen Ständchen begrüsst. Auch wir hatten uns Verabredet um nochmal unser bestes den Leuten vorführen zu dürfen. Im Stockalper Schloss stellten wir uns auf und trugen noch einige Lieder aus unserem Repertoire vor. Es versammelten sich einige Menschen um uns, um zu lauschen. Es herrschte eine tolle Stimmung. Gerne wäre ich noch länger geblieben und hätte einfach drauf los gesungen um die Menschen zu unterhalten und ihnen etwas zu bieten. Aber es gab noch genug andere Chöre oder Musikanten, die was vorführen wollten.
Rückreise
Die Hitze jedoch, die uns den ganzen Tag über begleitete war erdrückend. Gerne wollte man sich mehr von der Jodlermeile anschauen oder sich bis ins Jodlerdorf vorkämpfen, aber in der strahlenden Sonne rum zu latschen, war kaum ertragbar. Die Leute nutzen auch das kleinste Schattenplätzchen, um eine Rast ein zu legen. Auch wir wurden langsam müde und freuten uns auf die Heimreise, in der Hoffnung, dass es im Zug ein bisschen kühler sei als hier draussen. So setzten wir uns bereits um 18:00 Uhr wieder in den Zug nach Hause und kamen 20:00 Uhr wieder im trautem Heim an. Es war ein sehr schöner Tag und auch ein unvergessliches Erlebnis. Aber jetzt war es Zeit für in die Heia. Bis auf ein nächstes Mal!
Text von Florence Remy