Am 17. August war es endlich so weit. Frühmorgens bestieg eine muntere Schar den Car im Jauntal. Voller Vorfreude und gespannt, was uns im Appenzell wohl alles erwarten wird, verliessen wir unsere Heimat in Richtung Bulle, wo die Familie Moret aus Vuadens zu uns stiess.
Nach einer Stunde gemütlicher Fahrt trafen wir bereits im Grauholz ein. Dort erwartete uns Röbi mit seiner Frau Sonja und den beiden Buben Jérémy und Xavier. Somit waren wir nun vollständig und weiter ging es Richtung Ostschweiz. Hinten im Car wurde fleissig gejodelt und musiziert, vorne eher diskutiert und philosophiert. Schon war es Zeit für einen kurzen Znüni Halt in Winterthur. Marlies hatte sich im Voraus bestens informiert, wo wir einen Kaffee oder ein Glas Mineral geniessen können. Ein mit Enten belebter Teich lud zum Verweilen ein. Die Kinder konnten sich auf dem Spielplatz austoben. Schon bald hiess es wieder einsteigen.
Der Chauffeur lenkte den Car sicher weiter durch die Stadt St.Gallen und schon konnten wir den Säntis sichten. Wir rückten unserem Reiseziel näher. Wunderschön mit Geranien geschmückte Appenzeller Häuser zierten die Strassen. Im Städtchen Appenzell angekommen, musste zuerst ein Picknickplatz gefunden werden. Wir wurden auf dem Landsgemeinde Platz fündig. Kaum hatten wir mit Essen begonnen, wurden wir von einer anderen Touristengruppe mit einem Ständchen überrascht. Diese staunten nicht wenig, als auch unsere Jodelkinder sich im Halbkreis aufstellten und ein Zäuerli zum Besten gaben. Schnell hatten sie Zuhörer, welche sichtlich von den Jodeltönen berührt wurden.
Gestärkt gingen wir nun auf Entdeckungstour durchs Städtli. Die Jugendlichen genossen ein gutes Dessert in einer heimeligen Beiz. Dort wurden die Lachmuskeln so richtig strapaziert. Ein gemütlicher Schwatz bei einem Appenzeller Kaffee durfte natürlich auch nicht fehlen. Die Tradition ist im Appenzell von grosser Bedeutung, hat es doch etliche Verkaufsladen mit Treicheln, geschnitzten Kühen und bunten Trachten.
Mit dem Biberfladen in der Tasche marschierten wir wieder zum Car. Nun führte uns die Reise nach Wasserauen. Mit Sack und Pack beladen bestaunten wir alle zuerst einmal die sehr steile Seilbahn, welche uns an unser Tagesziel, die Ebenalp, bringen wird. Oben angekommen wurden wir mit einer wunderbaren Aussicht belohnt. Wir bezogen unsere Nachtlager. Die Kinder machten es sich im Massenlager sichtlich gemütlich. Nun schnürten wir die Wanderschuhe und freuten uns auf den Marsch zum weltweit bekannten Äscher-Bergbeizli. Im Felsen eingebaut empfängt es viele Touristen aus nah und fern. Auch hier eroberten unsere Jodelkinder viele Herzen mit ihren Liedern. Weiter ging es nun zum Waldkirchli mit der heimeligen Grotte. Die Kleinsten unter uns mussten immer wieder zur Vorsicht gemahnt werden, da der Wanderweg nicht ganz ungefährlich ist.
Wieder auf der Ebenalp angekommen, erwartete uns ein währschafter Appenzeller Teller mit Chäshörnl1 und Siedwurst. Um den Sonnenuntergang zu bestaunen, nahmen die Jungjodler schon früh Platz beim Bergkreuz und erfreuten die Zuhörer mit Örgeliklängen und Jodellieder. Bald war das Naturschauspiel vorbei und wir genossen nun den restlichen Abend bei Musik und Gesang im Bergasthaus.
Am Sonntagmorgen wurden die Frühaufsteher mit einem eindrücklichen Sonnenaufgang belohnt. Bald sassen alle am Zmorgetisch. Unter uns durften wir mit Freude einen prominenten Gast begrüssen, der bekannte Hackbrettspieler Nicolas Senn. Letzten November musizierte er an unserem Unterhaltungsabend. Nach interessanten Diskussionen wurden noch einige Erinnerungsfotos gemacht. Nochmals stimmte Röbi einige Lieder an und die Musikanten erfreuten erneut mit lüpfiger Musik. Nun ging es wieder talwärts, einige auf Schusters Rappen, die anderen nahmen es etwas gemütlicher. Sie genossen die Talfahrt mit der Seilbahn. Unten Tal wartete bereits der Chauffeur auf uns. Nach einer kurzen Fahrt waren wir bereits an der Talstation des Kronbergs.
Alle Rodelfreunde durften sich nun auf einige rasante Fahrten freuen. Die Kleinen tobten sich auf dem grossen Spielplatz aus. Schon hiess es wieder einsteigen.
Nach einer Stunde Fahrt trafen wir in Thundorf ein. Die Eltern von Marlies haben für uns ein gutes Zvieri vorbereitet. Wir machten es uns im Schatten gemütlich, bestaunten die vielen Pferde auf der gegenüberliegenden Wiese. Die vielen blühenden Blumen waren eine Augenweide. Im Stall nebenan waren die Kühe gemütlich am Wiederkäuen.
Als Dankeschön für die Gastfreundschaft sangen die Kinder nochmals einige Lieder und auch das Musizieren durfte nicht fehlen. Wir wären gerne noch länger bei der Familie Lüthi geblieben, doch leider drängte der Chauffeur zur Weiterfahrt. Ein grosses Merci an Heinz und Hanni für die liebe Gastfreundschaft.
Nun ging unsere Reise bereits dem Ende zu. Im Grauholz verabschiedeten wir die Familie Steffen. Spätestens als unsere vier welschen Jodelkinder spontan das“ Lioba“ anstimmten, wurden unsere Heimatgefühle wieder geweckt. Ein wunderschönes Wochenende, welches wir sicher lange in bester Erinnerung behalten werden, ging dem Ende zu.
Ein grosser Dank gebührt den Organisatoren, den Kindern und Jungjodlern für das stets wunderschöne Jodeln und den Musikanten für die Unterhaltung.
Text von Monika Buchs
Wunderschüena Usflug gsi !